Blind Spots – Zur Erinnerung an die ehemaligen Displaced Persons in Westfalen

Die Veranstaltungsreihe Blind Spots rückt die bislang wenig beachtete ­Nachkriegsgeschichte der sogenannten Displaced Persons (DPs) in Westfalen-Lippe in den Fokus. Etwa 13 Millionen Menschen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Zwangs­arbeit, Lagerhaft und Kriegsgefangenschaft befreit. Viele von ihnen sollten eigentlich in ihre Heimat zurückkehren, doch dies war nur teilweise und oft nicht unmittelbar möglich. So wurden sie – wie in allen drei westlichen Besatzungszonen – auch in Westfalen-Lippe in zahlreichen Lagern untergebracht. In einer chaotischen Zeit voller Unsicherheiten, in der die DPs nicht wussten, wie sich ihr Leben künftig gestalten würde, organisierten sie mit großem Engagement ihren Alltag und entfalteten zahlreiche kulturelle sowie künstlerische Ausdrucksformen.

Die Geschichte der DPs ist bis heute weit­gehend unsichtbar geblieben.

Von Oktober bis Dezember 2025 wird mit insgesamt 13 Veranstaltungen an fünf Orten in Westfalen-Lippe die Geschichte der Displaced Persons sichtbar gemacht. Eine Ausstellung, Vorträge, eine Lesung, zwei Filmvorführungen, Führungen durch ehemalige Lager­standorte, eine ab­schließenden Podiumsdiskussion sowie ein Vermittlungsprogramm für Kinder und Jugendliche beleuchten in Bocholt, Bochum, Haltern am See, Münster und Soest das Leben der Displaced Persons nach dem Kriegsende schlaglichtartig. Im Mittelpunkt stehen Orte des Erinnerns, persönliche Geschichten, kulturelle und künstlerische Zeugnisse, sowie Fragen nach einer zeitgemäßen Erinnerungs­kultur.

Blind Spots lädt dazu ein, die Geschichte der Displaced Persons in Westfalen-Lippe kennenzulernen und ihre Erfahrungen in einen Dialog mit unserer Gegenwart zu bringen.

Mitwirkende beim Projekt Blind Spots

Das Projekt Blind Spots wird von vielen Kooperationspartner:innen in Westfalen getragen. Für die Stadt Bocholt ist Oliver Brenn beteiligt, in Soest wirken das Museum Wilhelm Morgner mit Michael Stockhausen zudem Mechtild Brand und Dr. Norbert Wex mit. Für Münster engagiert sich das Cinema Münster mit Unterstützung von Maria Minewitsch, während in Haltern am See Bernd Bröker, Gregor Husmann und die Künstlerin Katja Kottmann für die Stadt mitwirken. Mit Vorträgen und wissenschaftlichen Perspektiven bereichern zudem Dr. Jacek Barski, Dr. Iris Helbing, Dietmar Osses und Dr. Rüdiger Ritter das Programm.

Besonders eindrücklich wird die Geschichte in Haltern am See durch den Audiowalk, den die Sprecher:innen Laura Breszka, Sebastian Fuchs, Kamil Pruban und Franziska Trischler mit ihren Stimmen zum Leben erwecken. Sie lassen an den historischen Orten die Vergangenheit hörbar werden und machen sie für die Besucher:innen unmittelbar erfahrbar.

Die Künstlerin Eva Funk ist für die kulturelle Vermittlung verantwortlich und prägt mit ihren Ideen und Formaten den kreativen Zugang zum Thema.

Idee und Konzeption der gesamten Reihe stammen von der Künstlerin Katja Kottmann.

Dank

Ein besonderer Dank gilt allen, die das Projekt Blind Spots mit ihrer Expertise, ihrem Engagement und ihrer Unterstützung möglich gemacht haben.

Dazu gehören: Romina Abate, Dr. Jacek Barski, Jens Brand, Mechtild Brand, Oliver Brenn, Laura Breszka, Matthijs de Bruijne, Bernd Bröker, Kristina von dem Bussche, Hermann-Josef Bösing, Christine Erfkämper, Igor Felschau, Elisabeth Fimpeler, Sebastian Fuchs, Eva Funk, Dr. Iris Helbing, Anna Holzhauer, Gregor Husmann, Verena Kania, Defne Kizilöz, Familie Kleemann, Jonas Koch, Familie Kottmann, Matthias Mersmann, Maria Minewitsch, Dr. Josef Mühlenbrock, Dietmar Osses, Michael Ostholthoff, Monia Pieniążek, Sonja Piepel, Kamil Pruban, Meike Redker, Jan und Maren Reschke, Angelika Riegermann, Dr. Rüdiger Ritter, Yara Schlegel, Cäcilia Scholten, Annette Scholz, David Schütz, Andreas Stegemann, Dino Steinhof, Michael Stockhausen, Stefan Thesing, Martin Tochtrop, Özlem Topuz, Franziska Trischler, Dr. Reinhild Tuschewitzki, Cecilia Vallejos, Dr. Norbert Wex, Sarah Wienand und Heinz Wördehoff.

Besonderer Dank gilt außerdem den Institutionen, Förderern und Unternehmen, die das Projekt begleitet und unterstützt haben: EGO3D (Robert Fischer), die Kunstkulturstiftung der Stadtsparkasse Haltern am See, die LWL-Kulturstiftung,Petit & Gebr. Edelbrock GmbH & Co. KG (Markus Breuer), die Rudolf und Margot Ostermann-Stiftung, die Stadt Bocholt, die Stadt Haltern am See, die Volksbank Westmünsterland eG, die Bürgerstiftung Halterner für Halterner, Fabian Heller für die Programmierung der Webseite sowie Martin Müller / DICEY Studios für die Gestaltung.

Ein besonderer Dank gilt zudem den Halteraner:innen, die das Gedenken mittragen und wesentlich dazu beitragen, dass die Geschichte der Displaced Persons vor Ort sichtbar und lebendig bleibt.

 

 

Die gesamten Veranstaltungsreihe wurde unterstützt von:

Die Ausstellung in Haltern am See wurde unterstützt von: